Einkaufstour mit Schutzmaske

Vor einigen Tagen waren wir nach einer selbst auferlegten zweiwöchigen Pause wieder mit einem langen Einkaufszettel unterwegs im Supermarkt. Durch die in den Medien sehr präsente Diskussion zum Thema Atemmasken neugierig gemacht, wollten wir es einmal ausprobieren, wie es sich anfühlt, beim Einkaufen Maske zu zeigen. Eigentlich wollte Angelika in diesem Frühjahr im Stahlwerk, wie schon sehr oft, wieder den Elektrolichtbogenofen portraitieren. Dort ist auf der Ofenbühne das Tragen von Atemmasken Vorschrift, deshalb lagen im Atelier schon zwei FFP3-Schutzmasken bereit.

Im Stahlwerk ist man nach einigen Stunden immer froh, sich endlich von dem Atemschutz befreien zu können. So lange sollte unsere Einkaufstour aber nicht dauern. Wir fragten uns jedoch, fühlt man sich damit im Supermarkt wohl? Wird man uns verständnislos anstarren, bei unserem Anblick die Flucht ergreifen? Wir haben es getestet. Erstaunlicherweise wurden wir nicht verständnislos beäugt, oder zumindest so diskret, dass wir es nicht bemerkten. Alles fühlte sich ganz normal an, obwohl außer uns nur ein weiterer Kunde eine Atemmaske trug. Dann fiel uns doch ein anderer Kunde auf, der uns von der Seite her anstarrte, oder haben wir uns das eingebildet? Hält er uns für Infizierte oder einfach für Angsthasen? Angsthasen? In diesem Moment erinnerten wir uns daran, dass das Osterfest vor der Tür steht, vergaßen die Atemmasken und griffen spontan zu zwei Schokoladenosterhasen im Regal vor uns. Dann spurteten wir zurück zum Regal mit den Eierkartons, um noch einige Eier mehr von glücklichen Hühnern zu kaufen, die wir am Karfreitag färben werden. Wir versorgten uns außerdem noch mit einer Flasche Sekt, Chips und Schokoladeneiern für ein fröhliches Osterfest zu zweit.

Frohe Ostern wünschen

Angelika und Heinz J. Walter