Der Fortsetzungsroman (Teil 3a)

Teil 3 von Kerstin Broszat

In Tagträumen versunken lag ich in der warmen Badewanne mit meinem Lieblings-Schaumbad.
Es war so einfach gewesen. Endlich hatte ich die Vergangenheit begraben: Soll sie doch unter Nachbars lieblichen Rosen verrotten!
Durch ein lautes Klirren wurde ich abrupt aus meinem Halbschlaf gerissen. „Bin da – wer noch? … Martina? Bist du da? Hast Du gesehen, dass dein Vermieter endlich angefangen hat sein Unkraut zu jäten? Die Rosenbeete scheint er schon umgegraben zu haben.“
Wie von einer Tarantel gestochen schoss ich aus dem Seifenwasser hoch, so dass es über den Wannenrand schwappte und eine große Pfütze hinterließ. Mit dem Knie stieß ich auch noch unter den Wasserhahn und mir entfuhr ein lauter Schmerzensschrei, den Karsten natürlich gehört haben musste. So ein Mist! Es wäre auch zu schön gewesen!
Karsten steckte seinen Kopf durch die halb geöffnete Badezimmertür und schaute mich sorgenvoll an. „Hey, was ist passiert?“
So, jetzt nur nichts anmerken lassen! „Tut mir leid, ich war in der Wanne eingenickt und bin einfach hochgeschreckt, als du reingekommen bist. – Was hast du gerade über meinen Nachbarn erzählt?“
„Sag mal, warst du bei diesem schönen Wetter heute noch gar nicht draußen? Ich glaub`s ja nicht! Was hast du an deinem freien Tag denn gemacht? Also: die Erde rund um die Rosenstöcke sieht ganz frisch umgegraben aus und ich glaube auch, dass viel weniger Unkraut da ist. Hat ja auch lange genug gedauert. Du hast ja selbst vor ein paar Tagen gesagt, dass du gar nicht mehr aus dem Fenster auf das Rosenbeet schauen magst.“
Vorsichtig stieg ich aus der Wanne um nicht auch noch auszurutschen, zog mir meinen Bademantel über und humpelte in die Küche. Von dort konnte ich einen Blick aus dem Fenster in den Garten werfen.
„Tatsächlich – du hast Recht! Das sieht wirklich wie frische Erde aus. Vielleicht hat Herr Weber ja jemanden gefunden, der seinen Garten endlich wieder pflegt. Was könnte man aus diesem kleinen Fleckchen Erde nicht alles machen.“
Plötzlich klingelte es an der Tür. Halb angezogen wie ich war mochte ich nicht öffnen und bat Karsten nachzusehen, wer draußen ist.
Nach ein paar Sekunden höre ich die Stimme meines Vermieters zu Karsten sagen: „Dann sagen sie Ihr doch bitte, dass ich mich sehr darüber gefreut habe, dass ihre Partnerin sich meines Gartens angenommen hat. Ich habe es einfach bisher nicht geschafft, das Unkraut zu zupfen. Wenn sie möchte, kann sie gerne in Zukunft einen Teil pflegen und dann natürlich auch selbst nutzen. Ich melde mich morgen dann noch einmal. Vielen Dank!“

    hier gehts weiter mit Teil 4

    Sie haben literarisches Talent? Dann schreiben Sie das nächste Kapitel und senden Ihren Text der Redaktion. Wir werden aus den Einsendungen ein neues Romanstück auswählen und die Geschichte dann in den nächsten Ausgaben weiterführen. Wenn sie den Hauptstrang im Magazin fortsetzen, wird Ihr Beitrag vielleicht in der nächsten Ausgabe erscheinen. Sie können auch eine der beiden anderen Versionen fortsetzen. Diese wird dann allerdings nur im Intenet zu lesen sein.

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